OK

Leuchtkraft des Orients. Materialität, Provenienz und Rezeption islamischer Glas-Stuck-Fenster im Westen

Farbige Glasfenster sind nicht nur ein bedeutender Bestandteil der westlichen Architektur, sondern stellen auch ein charakteristisches Merkmal islamischer Baukunst dar. Im Unterschied zu westlichen Glasmalereien sind die Glasstücke bei islamischen Fenstern aber nicht in Blei, sondern in Stuck gefasst. Islamische Glas-Stuck-Fenster sind seit dem 8. Jahrhundert dokumentiert und fanden ihren Weg in westliche Sammlungen und an Weltausstellungen. Im Zentrum des Projektes stehen Glas-Stuck-Fenster des 17.–19. Jahrhundert, ihre Materialität und formalen Merkmale, ihre Beliebtheit bei Künstlern, Architekten und Sammlern sowie ihre Rezeption in der westlichen Kunst und Architektur während der Kolonialzeit. Trotz der Relevanz des Themas innerhalb der islamischen Architektur und der Bedeutung islamischer Glas-Stuck-Fenster für die Revitalisierung der westlichen Glasmalerei sind die im Rahmen dieses Projekts aufgeworfenen Fragen bisher weitgehend unerforscht. Ausgehend von einem umfangreichen Corpus von islamischen Originalstücken, neo-islamischen Repliken sowie historischen Bild- und Textquellen nimmt das transdisziplinäre Team kunsthistorische und kunsttechnologische Untersuchungen vor. Des Weiteren werden die sich wandelnden Herstellungstechniken und Materialien, die Transferwege und Rezeptionsprozesse sowie die Provenienz von Glas-Stuck-Fenstern untersucht. 

Siehe Abbildungen

Abb. 1: Glas-Stuck-Fenster, 17. Jahrhundert, Stuck und Glas, 85,1 × 46,7 cm, The Metropolitan Museum of Art, New York, Gift of William R. Ware, 1893, 93.26.1. © The Metropolitan Museum of Art, Public Domain.

Abb. 2: Glas-Stuck-Fenster, 18. Jahrhundert, Stuck und Glas, 41,6 × 41,9 cm, The Metropolitan Museum of Art, New York, Gift of William R. Ware, 1893, 93.26.9. © The Metropolitan Museum of Art, Public Domain.

Abb. 3: John Frederick Lewis, A Lady Receiving Visitors: The Apartment is the Mandarah, the Lower Floor of the House, Cairo (The Reception), 1873, Öl auf Tafel, 63,5 × 76,2 cm, Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection, B1981.25.417. © Yale Center for British Art, Public Domain.

Abb. 4: Gunnar Berndtson, Almée, an Egyptian Dancer, 1883, Öl auf Holz, 45 × 37,5 cm, Finnish National Gallery, A II 1396. © Finnish National Gallery, Public Domain.

Abb. 5: Drei islamische Glas-Stuck-Fenster in einem Haus in Kairo. Publiziert in: Émile Prisse d’Avennes (1877). L’art arabe d’après les monuments du Kaire depuis le VIIe siècle jusqu’à la fin du XVIIIe. 4 vols. Paris: A. Morel et Cie., vol. 3, pl. CXL: Cairo, Maison Sidi Youçouf Adami: chambre de la nourrice.

Abb. 6: Islamisches Stuck-Glas-Fenster mit Blumenvase im Musée National du Caire. Publiziert in: Max Herz (1902). Le musée national du Caire. Gazette des Beaux-Arts, 3. Pér. 28, S. 45–59.

Abb. 7: Glas-Stuck-Fenster des Tunesischen Pavillons auf der Pariser Weltausstellung 1867. Publiziert in: M. Alfred Normand (1870). L’architecture des nations étrangères. Étude sur les principales constructions du parc à l’Exposition universelle de Paris (1867), Paris: A. Morel, Taf. 40 41.

Abb. 8: Ausstellungsansicht mit «Fenster aus Gips und farbigen Glasscherben, aus einer Moschee zu Kairo, XVI. Jahrhundert». Publiziert in: F. R. Martin (1897). Sammlung aus dem Orient in der Allgemeinen Kunst- und Industrie-Ausstellung zu Stockholm 1897, Stockholm: Königl. Buchdruckerei P. A. Norstedt & Söner, s.n.

Vitromusée Romont Au Château Postfach 150 CH-1680 Romont Tel. +41 (0)26 652 10 95 Fax +41 (0)26 652 49 17 cr:vasb:ivgebzhfrr.pu